Lange Zeit waren Kommentare in WordPress aus optischer Sicht eine ziemlich öde Gelegenheit. Ein Kommentar reihte sich an den anderen, eine endlose Textwüste bot dem Leser wenig Abwechslung und macht das Lesen selbst sehr interessanter Kommentare unattraktiv. Das änderte sich 2008 als WordPress 2.5 erschien, bei dem erstmals die Gravatar-Unterstützung im Code eingebaut war. Inzwischen hat sich diese Technik durchgesetzt, nur noch wenige Blogger verzichten auf das Anzeigen von Avataren in ihren Kommentaren. Wie ihr euch einen eigenen Gravatar erstellen könnt und wie dieser in WordPress eingebunden wird, erkläre ich euch in diesem Artikel.
Gravatar erstellen
Nachdem ihr euch bei Gravatar.com registriert habt, könnt ihr ein Foto von euch oder einen selbst erstellten Avatar hochladen. Dabei solltet ihr darauf achten, dass die hochgeladene Grafik nicht zu groß ist, denn das maximale Format beträgt lediglich 200×200 Pixel. Falls euer Bild diese Abmessungen überschreitet, bietet euch Gravatar die Möglichkeit, dieses zuzuschneiden.
Wenn euer Gravatar die erforderliche Größe hat, müsst ihr ihn noch bewerten. Dafür wird das amerikanische Altersfreigabe-System verwendet, das auch bei Büchern und Filmen angewandt wird. Wenn ihr „G“ wählt, erklärt ihr damit, dass euer Gravatar für alle Altersklassen unbedenklich ist. Mit der Wahl der Klassifizierung ist euer Gravatar fertig und kann nun in WordPress angezeigt werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ihr, wenn ihr bei einem WordPress-Artikel einen Kommentar schreibt, die gleiche E-Mail-Adresse verwendet, die ihr bei der Registrierung auf gravatar.com angegeben hat.
Gravatar in WordPress
Was wird aber angezeigt, wenn ihr euch bei Gravatar noch nicht registriert habt und das vielleicht auch gar nicht tun wollt? Dann entscheidet nicht mehr ihr, wie euer Gravatar aussieht, sondern der Blogger, auf dessen Blog ihr kommentieren wollt. Für diesen Fall gibt es nämlich im Admin-Modus von WordPress unter Einstellungen/Diskussionen den Punkt Avatar, der 7 Einstellmöglichkeiten bietet.
Die 3 Standardlogos (der blasse Typ vor der grauen Wand, kein Avatar, das Gravatar-Logo) sind rein optisch keine Bereicherung der Kommentare. Umso interessanter sind dafür die 4 restlichen Möglichkeiten. Mit diesen wird nämlich ein Avatar automatisch generiert. Dabei stehen in WordPress zur Auswahl:
- geometrisch – eine geometrische Struktur wird angezeigt
- Wavatar – Gesichter bestehend aus verschiedenen Formen und Hintergründen
- Monster – Monster bestehend aus verschiedenen Gesichtern und Farben
- Retro – Gesichter im pixeligen 8-bit-Look längst vergessener Computerspiele
Die Generierung dieser Gravatare erfolgt dabei anhand eurer E-Mail-Adresse. Das heißt, wenn ihr bei euren Kommentaren immer die gleiche E-Mail-Adresse angebt, erscheint auch immer der gleiche Gravatar. Insgesamt sind ca. 55 Mrd. verschiedene Bilder möglich, so dass die Chance, dass jemand mit einer anderen E-Mail-Adresse den gleichen generierten Gravatar wie ihr habt, verschwindend gering ist.
Gravatare cachen
Der Abruf der Gravatare bei jedem Seitenaufruf erhöht natürlich die Ladezeit eines Artikels. Deshalb hat Tanja eine Methode entwickelt, wie die Gravatare gecacht, also zwischengespeichert werden können. Eine schöne Einbauanleitung dafür hat Oliver beigesteuert und Jeffrey hat Tanjas ursprüngliches Skript noch weiter verfeinert und mit einem Cronjob kombiniert.
Danke für die Erwähnung 🙂
Mittlerweile cache ich die Gravatare nicht mehr, da der Ladezeiten Vorteil daraus nur äußerst gering war. Wird nur zum Thema, wenn gravatar.com langsam wird. Aber das wäre mir in letzter Zeit gar nicht mehr aufgefallen.
Hi Erik, das hab ich doch mal gleich ausprobiert – klappt :-).
Das Thema hast du prima gewählt, es ist wirklich nützlich und beantwortet die Frage woher die Bildchen kommen.
LG Tomek
Danke auch für den Artikel. Werde mir das auch demnächst zulegen.
Schreien eigentlich unsere 16 Landesdatenschützer auch schon bei diesem Thema oder wissen die noch gar nicht, dass es sowas gibt?
Habe diese Sache vor einiger Zeit auch in ein neues Projekt eingebaut. Funktioniert bestens. Die Ladezeiten konnte ich noch nicht begutachten, da noch kein Livebetrieb…
@Daniel So ganz unkritisch ist das Thema nicht. Immerhin kriegt Gravatar einen Überblick über die Seiten, auf denen du Kommentare hinterlassen hast. Aber ich denke, das Risiko ist nicht so groß, dass man deswegen darauf verzichten sollte, sich einen Gravatar zu erstellen.
Hab mir gerade einen Account angelegt, mal testen ob es funktioniert 🙂
Danke für den Artikel!
Hallo, bei Gravatar kann man kein gif einstellen.
Wer kennt eine Seite wo man animierte gif Bilder für seinen Avatar einstellen kann!?
Danke
LG Alex
@Alex Du kannst bei Gravatar schon gifs verwenden. Allerdings werden diese dann nicht animiert angezeigt.
Ist mir ehrlich gesagt aber auch lieber 🙂
Verstehe ich das richtig, dass sobald man bei Gravatar.com registriert ist und in Blogs seine email Adresse angibt das Bildchen immer von dort genommen wird – auch, wenn der Blogbetreiber in seinen Einstellungen z.B „Monster“ eingestellt hat?
Dienen die Einstellungen also nur für alle Leute, die keinen Gravatar besitzen? Gravatar überschreibt also in jedem Blog diese Voreinstellung?
Falls ja: Ein ein Blogbesitzer die Möglichkeit zu verhindern bzw zu beeinflussen, dass bei den Kommentaren Leute ihre eigenen Bilder besitzen?
(mal abgesehen davon, dass man das Anzeigebild komplett ausschaltet).
@Peter Die Monster werden nur bei Leuten angezeigt, die unter ihrer eingetragenen E-Mail-Adresse nicht bei Gravatar registriert sind. Es gibt auch keine fertige Möglichkeit, immer die Monster anzeigen zu lassen.
Wenn du allerdings programmieren kannst, könntest du dir mal die API von Gravatar angucken. Es ist durchaus möglich, dass du damit deinen Wunsch umsetzen kannst.
Danke für den Artikel, funktioniert reibungslos!
Vielen Dank,
hat mir sehr geholfen, nun habe ich auch einen Gravatar 🙂
Hab alles so gemacht – mal sehen, wie es aussieht und ob es funktioniert hat. Is ne schöne Anleitung.