Wie man eine Website finanziert

Finanzierung einer Website

Anfang des Jahres habe ich den Artikel 3 Tipps, wie man Adblock Plus überlisten kann geschrieben, in dem ich einige Kniffe verraten habe, wie man in einem Blog Werbeblocker im allgemeinen und Adblock Plus im speziellen austricksen kann. Insgesamt bekam dieser Artikel bisher 90 Kommentare und ist damit der mit Abstand am meisten kommentierte Artikel hier im Blog. Die ersten 5 Kommentare befassten sich auch durchaus mit diesem Thema. Danach entwickelte sich aber eine regelrechte „Kommentarschlacht“, in der es fast nur noch um das Für und Wider von Werbung ging.

Als Blogger freue ich mich natürlich über viele Kommentare, aber nachdem die Diskussion auch 10 Monate später immer wieder hochkocht, habe ich mich dazu entschlossen diesen Artikel zu schreiben, in dem ich das Thema etwas versachlichen will.

Ich führe hier 6 verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung einer Website auf, darunter ist auch eine, die meines Wissens nach noch nicht umgesetzt wurde. Ich versuche bei jeder Möglichkeit die Vor- und Nachteile für User bzw. Webmaster zu verdeutlichen.

1. Das kostenlose Internet

Die erste Möglichkeit der Finanzierung einer Website wäre, diese gar nicht zu finanzieren, d. h. der Webmaster bietet seine Inhalte komplett kostenlos an, schaltet keine Werbung auf seiner Website und bittet auch nicht um Spenden.

Vor- und Nachteile für den User

Der User bekommt alles komplett kostenlos und sein Surferlebnis wird nicht durch nervige Werbung oder Spendenaufforderungen beeinträchtigt.

minusDa Webmaster für ihre geleistete Arbeit kein Entgelt erhalten, wird es vor allem reine Hobbyprojekte geben, die von Leuten, die sich für ein bestimmtes Thema begeistern, in ihrer Freizeit gepflegt werden. Außerdem wird es noch einige Projekte von reichen Mäzen geben, die damit Themen, die ihnen wichtig sind, zur Sprache bringen können.

minusDie Anzahl der Internetangebote wird drastisch sinken.

Vor- und Nachteile für den Webmaster

minusIm Gegensatz zu Personen, die ehrenamtlich arbeiten, erhält er nicht mal eine Aufwandsentschädigung und da die meisten Website-Besucher nicht mit dem Webmaster interagieren, auch keine anderweitige Anerkennung für seine geleistete Arbeit.

minusAlle anfallenden Kosten (Servergebühren, Lizenzgebühren für Skripte) muss er selbst tragen.

minusDa ein Webmaster kein Geld für seine geleistete Arbeit bekommt, wird er sich eine andere Tätigkeit suchen, für die er eine gerechte Bezahlung erhält.

2. Gemäßigte Werbung

Auf einer Website wird zwar Werbung geschaltet, diese wird aber nicht damit überfrachtet, so gibt es z. B. keine Layer- und Downunder-Werbung und nicht mehr als 3 Werbebanner pro Seite.

Vor- und Nachteile für den User

Er erhält die gewünschten Infos.

Dadurch, dass Webmaster ein Entgelt für ihre Tätigkeit erhalten, wird es weiterhin ein reichhaltiges Angebot an Internetseiten geben.

minusEr muss eine gewisse Menge an Werbung akzeptieren.

Vor- und Nachteile für den Webmaster

Er erhält ein Entgelt für seine Leistung.

Seine Besucherzahlen steigen im Vergleich zu Websites, die bei vergleichbaren Inhalten mehr Werbung einblenden.

minusEr erzielt mit seiner Website nicht den maximal möglichen Profit.

minusSeine Besucherzahlen sinken im Vergleich zu Websites, die bei vergleichbaren Inhalten keinerlei Werbung einblenden.

minusBesucher, die einen Werbeblocker einsetzen, beteiligen sich nicht an der Finanzierung seiner Website.

6 Varianten zur Finanzierung einer Website

3. Die totale Werbung

Websites finanzieren sich dadurch, dass sie komplett monetarisiert werden. Jede freie Stelle wird mit Werbung zugekleistert, von Layer- und Downunder-Werbung wird reichlich Gebrauch gemacht.

Vor- und Nachteile für den User

Er erhält die gewünschten Infos und kann auch damit rechnen, dass die Website weiter betrieben wird.

minusDer User ist von der vielen Werbung total genervt und wird in Zukunft eine gleichwertige Website mit weniger Werbung besuchen. Falls dies nicht möglich ist, wird er einen Werbeblocker benutzen.

Vor- und Nachteile für den Webmaster

Der Webmaster zieht den maximalen Ertrag aus seiner Website, in dem er sie bis zum letzten auspresst.

minusDie Besucherzahlen sinken, weil die User zu einer gleichwertigen Website mit weniger Werbung abwandern.

minusDer Einsatz von Werbeblockern steigt an, was zur Folge hat, dass die Besucherzahlen zwar nicht drastisch sinken, aber die geschaltete Werbung kaum noch wahrgenommen wird.

minusDie Besucher gewöhnen sich an die viele Werbung und nehmen sie, auch wenn sie keinen Werbeblocker verwenden, kaum noch richtig wahr (Bannerblindheit).

4. Spenden

Der Webmaster bindet keine Werbung ein und verlangt auch sonst keine Gegenleistung für seine Website, bittet aber um Spenden für seine geleistete Arbeit.

Vor- und Nachteile für den User

Er kann selbst entscheiden, ob und in welcher Höhe er sich an der Finanzierung einer Website beteiligt.

minusWenn zu wenige User spenden, wird auf der Website Werbung eingeblendet, sie wird kostenpflichtig gemacht oder eingestellt.

Vor- und Nachteile für den Webmaster

Er erzielt „geringe“ Einnahmen.

minusDie komplette Finanzierung durch Spenden ist derzeit nur bei Großprojekten (z. B. Wikipedia) realistisch.

minusEr ist auf die „Gnade“ seiner Spender angewiesen. Wenn er Ansichten vertritt, die von den Spendern nicht gutgeheißen werden, sinken seine Einnahmen. Dadurch geht seine Unabhängigkeit verloren.

Finanzierung einer Website durch bezahlte Inhalte

5. Pay-Website

Der Webmaster bietet seine Website nur zahlenden Usern an. Diese sehen in der Regel keine Werbung, müssen aber dafür regelmäßig (meist monatlich) einen bestimmten Betrag zahlen. Nichtzahlende User erhalten nur wenige oder gar keine Infos.

Vor- und Nachteile für den User

Er erhält exklusive Infos, die außer ihm nur wenige andere User erhalten.

Es wird keine Werbung eingeblendet.

minusEr muss für Infos zahlen und zwar auch dann, wenn sie im Einzelfall nicht interessant für ihn sind.

minusEr muss für jede Website extra zahlen.

Vor- und Nachteile für den Webmaster

Er erzielt Einnahmen durch die gezahlten Beiträge.

Bei einer großen Anzahl von zahlenden Usern kann er durch die Einnahmen sogar seinen Lebensunterhalb bestreiten und kann die Website weiter ausbauen.

minusEs besteht die Gefahr, dass es zu wenige zahlende User gibt. Dadurch können die Einnahmen niedriger sein als wenn er Werbung auf seiner Seite einblendet.

6. Pay-Flatrate

Verschiedene Websites oder Blogs zum gleichen Thema tun sich zusammen und bieten eine Flatrate an. Der User zahlt nur einmal, bezieht dafür aber die Inhalte aller angeschlossenen Websites bzw. Blogs. Die Webmaster teilen die Einnahmen z. B. anhand der Besucherzahlen unter sich auf.

Vor- und Nachteile für den User

Er bezieht Inhalte von mehreren Websites oder Blogs gleichzeitig.

Pro Website oder Blog bezahlt er weniger.

Die Gefahr, dass er keine für sich interessanten Infos findet, ist geringer als bei einer einzelnen Pay-Website.

minusEr bezahlt auch für Websites oder Blogs, die ihn nicht interessieren.

Vor- und Nachteile für den Webmaster

Er erzielt Einnahmen durch die gezahlten Beiträge.

Dadurch, dass die Websites miteinander verknüpft sind, können die Besucherzahlen steigen.

minusDer Verwaltungsaufwand ist höher als bei einer einzelnen Pay-Website.

Meine Meinung zur Website-Finanzierung

Die ersten 5 Finanzierungs-Möglichkeiten sind zur Genüge bekannt und werden auch regelmäßig angewandt. Die Idee einer Pay-Flatrate ist dagegen neu und hat aus meiner Sicht einen gewissen Charme. Es könnten sich z. B. mehrere Blogs zu einem bestimmten Thema zusammen tun und einen Großteil ihrer Inhalte kostenpflichtig anbieten. Flatrates haben sich auch in anderen Bereichen durchgesetzt (Telefon, Internet). Warum sollte das nicht auch bei der Website-Finanzierung funktionieren?

Eure Meinung zur Website-Finanzierung?

Wie sollte sich eurer Meinung nach eine Website finanzieren? Sollten alle Websites kostenlos und werbefrei sein? Seid ihr bereit, Werbung zu akzeptieren, wenn dafür die Inhalte kostenlos bleiben? Oder wärt ihr sogar bereit, einen monatlichen Obolus zu entrichten (bei Sportvereinen und Fitnessstudios bezahlt ihr in der Regel ja auch einen Mitgliedsbeitrag)? Schreibt eure Meinung dazu bitte in den Kommentaren.

Veröffentlicht von

Cujo

Die Webmaster-Zentrale wurde im Januar 2010 von mir gegründet. Dabei haben mich 3 Internetauftritte maßgeblich beeinflusst. Zum einen die Website des t3n-Magazins, www.t3n.de, auf der immer sehr interessante Artikel zum Thema Webseitenerstellung gepostet wurden. Genau solche Artikel wollte ich auch schreiben. Dann bin ich schon seit mehreren Jahren im Homepage-Forum, www.homepage-forum.de, aktiv. Im Laufe der Zeit stellte ich fest, dass dort immer die gleichen Fragen gestellt wurden. Jedesmal darauf die gleichen Antworten zu geben, war erstens langweilig, zweitens zeitraubend und drittens hat es sich nicht gelohnt, die Fragen ausführlich zu beantworten. In der Webmaster-Zentrale greife ich jetzt oft Fragen auf, die im Homepage-Forum gestellt wurden und habe die Möglichkeit die angesprochenen Themen viel detaillierter zu behandeln. Bei wiederkehrenden Fragen poste ich dann einen Link zu einem Artikel in der Webmaster-Zentrale. Dadurch erhalten die User ausführlichere Antworten als normalerweise in einem Forum üblich. Die Idee, Informationen bereitzustellen und diese im Forum zu verlinken, habe ich von Daniel, www.homepage-faqs.de, übernommen. Daniel bezeichnet sich selbst als Forenhelfer und ist sehr aktiv im Homepage-Forum. Er hat schon zahllosen Usern mit seinen Informationen geholfen und ihnen die Grundlagen der Webseitenerstellung erklärt. Diese 3 Webauftritte hatten einen so großen Einfluss auf mich, dass ich sicher behaupten kann, dass es ohne sie die Webmaster-Zentrale nicht geben würde.

28 Gedanken zu „Finanzierung einer Website“

  1. Informationen im Internet gegen Kohle? Definitiv „NEIN“. Die Basis des Internets ist die freie Information und die Möglichkeit diese schnell untereinander auszutauschen. Für Informationen bezahlen zu müssen?, sorry dies hatten wir die letzen 10.000 Jahre. Für Informationen bezahlen zu dürfen?, dies ist eine andere Geschichte. Wenn ich somit meine Internetseite zahlungspflichtig mache, dann stufe ich mein eigenes Angebot zurück in das Zeitalter vor dem Internet. Ich zwinge die Menschen für Wissen zu zahlen (da stellen sich bei mir alle Nackenhaare nach oben).

  2. @Ronny Ich war gerade auf deinem Blog und habe die Rezension eines Buches gelesen. Da fehlt mir aber die Kritik, dass die Informationen nicht umsonst sind.

    Wenn ich Informationen in einem Buch veröffentliche, hat niemand ein Problem damit, etwas dafür zu zahlen. Veröffentliche ich die gleichen Infos im Internet, erwartet jeder, dass sie kostenlos sind.

    Im übrigen war Wissen noch nie kostenlos und wird es auch nie sein. Ein Arbeitnehmer, der für eine Firma arbeitet, stellt sein Wissen und seine Erfahrung ja auch nicht kostenlos zur Verfügung. Genausowenig verschenkt eine Firma ihre Produkte, in deren Herstellung eine Menge Wissen eingeflossen ist.

  3. Soll jeder machen, wie er denkt.

    Die natürliche Auslese wird zeigen, ob Bezahl-Websites angenommen werden oder nicht.

    @Cujo:
    Ein gedrucktes Buch mit einer Website zu vergleichen ist ein wenig unprofessionell, oder? Der Aufwand, der Umfang und die Kosten sind komplett unterschiedlich.

    Gruß
    Torben

  4. Torben hat das schon gut zusammengefasst. So wie es jetzt eine große Bandbreite an verschiedenen Modellen gibt, so wird das auch in Zukunft weiterhin so bleiben.
    Manche Menschen machen es einfach als Hobby oder empfinden es als wichtig, ihr Wissen an möglichst viele Menschen kostenfrei zu verteilen, und sind mit entsprechendem Engagement auch bereit, dafür gewisse Unkosten in Kauf zu nehmen.

    Andere sehen das Internet vor allem als Möglichkeit, Geld zu verdienen und werden entsprechend auf Modelle setzen, mit denen sie das tun können – das kann aber nur funktionieren, wenn die Inhalte auch gut genug sind, damit sich das für den User lohnt.

  5. Ich denke, man sollte hier grundsätzlich mal etwas unterscheiden.
    1. ob jemand z.B. einen Blog betreibt, weil er/sie das einfach so, gerne macht.. und wie z.B. Ante schrieb, das „Taschengeld“ etwas aufbessern möchte.
    2. Ob jemand damit seinen Lebensunterhalt erwitschaften muss. Die MIete usw. lassen sich nicht durch kostenlose Info-Weitergabe bezahlen.
    Auch wenn ich mir spezielles Wissen angeeignet/erabreitet habe, wäre ich wirklich Dumm, das kostenlos zu tun.
    Ob ich dafür Geld nehme, oder mir eine „Bekanntheit“ (wie z.B. Musik Künstler auf Youtube), mit der kostenlosen Weitergabe „erkaufe“.
    Ronny, bei Dir frage ich mich, wie Du dir das vorstellst?
    Alle Infos kostenlos? Wer soll denn noch wirklich halbwegs wahre Informationen liefern, wenn niemand Geld dafür bekommt?
    Wenn Dein Arbeitgeber Dich entläßt, oder DEine Kunden Dir nichts mehr zahlen wollen, weil ja die „Kostenlos-Mentalität“ (Geiz ist Geil) kpl. durchgesetzt hat.
    Wer baut Lebensmittel kostenlos an?
    Wer Kann kostenlos Bezin tanken, um dann kostenlos Waren zu transportieren?
    Unporfessionell, dies miteinander zu vergleichen Torben?
    Ich denke nicht, wenn man es mal wirklich genauer betrachtet. Wie gesagt, wer im und mit dem Internet sein Geld verdient (wo fängt es an, wo hört es auf), der sieht das schon etwas differenzierter.
    Für mich stellt sich die Frage nach der Fairness!
    Wie Torben meint, seien Bücher ja etwas anderes.. hmm, Google hat das mal anders vorgemacht und alle wichtigen Bücher gescannt und kostenlos ins Netz gestellt.. da kommt dann eventuell Ronny und sagt.. Ja, Wissen soll kostenlos sein… hmm.. ist das wirklich Fair, während Google dann Milliarden mit Werbung verdient, und Userdaten sofort an Behörden und Anfragede raus gibt, damit man Rückendeckung erhält für seine Machenschaften.
    und welche Daaten Google wirklich hat, kann sich jeder überlegen, wenn er bei jeder Anfrage an die Suchmaschine eine Strich an die Wand macht. (zählt das mal am Ende der Woche) Alle gesuchten, und angeklickten Infos hat Google…plus die ganzen Infos in den Foren und Sozialen Netzwerken.
    DAS macht Google zu einem guten Werbetreibenden.. aber sicherlich NICHT kostenlos!
    Ich finde, modereate Werbung ist durchaus OK, zumal wenn es zum Thema der Webseite/Blog passt.
    Underlayer, OutofScreen.. usw. lehne ich grundsätzlich ab und nutze auch Blocker.

    Auch bezahlte Inhalte, die dann den reg-User exclusiv zur Verfügung stehen finde ich OK. Doch hier wird sich zeigen, wie die Attraktivität der Seite erhalten bleiben kann, mit der Ausgewogenheit an kostenlosen Inhalten.
    Hierzu sollte man mal sehen, wie derzeit die Verlage die Möglichkeiten ausloten und ständig verändern.. mal mehr Paywal, dann doch wieder weniger…
    Die Gehälter der Journalisten müssen ja irgendwie bezahlt werden.

  6. Kann dem Sinndorfer nur zustimmen. Darüberhinaus gibt es mehrere Arten von Informationen. Hierzu mal ein Beispiel
    Wenn ich eine Hundeschule habe, und einfach ein Blog erstelle, auf dem ich ab und an über meinen Alltag als Hundelehrer blogge und Tipps gebe, wie man seinen Hund erziehen kann, kann ich dafür unmöglich Geld verlangen.
    Wenn ich aber alles Wissen über Hundeerziehung, was ich habe, zusammenpacke, und daraus ein 200-Seitiges eBook erstelle, muss ich mir irgendeinen Vorteil davon versprechen: Entweder ich verteile es kostenlos, um damit dezent Werbung für meine Hundeschule zu machen, bzw. den Leuten zu zeigen, dass ich Ahnung habe, und sie Ihren Hund bei mir gut erziehen lassen können – oder ich verkaufe es. Aber so gut wie niemand macht sich wochenlang Arbeit, um Informationen zusammenzutragen, und diese anschließend zu verschenken, ohne zumindest irgendwie seinen Namen draufzusetzen, oder „Werbung“ für sich selbst zu machen.
    Und genauso funktioniert es auch mit allem anderen im Internet: Oder glaubt irgendjemand, Jimmy Wales (Gründer von Wikipedia und somit „Vater“ der freien Informationsverbreitung) leidet an Hunger? Natürlich nicht, da er eine millionenschwere Beratungsfirma hat, die sicher nicht so viele Kunden hätte, wenn sein Name nicht unter Wikipedia stünde.
    Ebenso wird mit OpenSource-Software verfahren, hinter denen meist entweder eine größere Firma steht, die Wartungsverträge, oder kostenpflichtige Upgrades anbietet (z.B. Apache, Magento, OSCommerce, PHP, WordPress, Drupal, …), oder deren Initiatoren zumindest ein Buch über die Software geschrieben haben (z.B. C++).
    Mit wissenschaftlichen Arbeiten sieht es genauso aus – dafür will man Reputation in seinem Fachbereich, und evtl. Jobangebote, Buchverträge, oder sonstiges.

    Letztlich ist es doch so, dass Informationen (also Arbeit, denn die hat man, wenn man diese zusammenträgt) immer irgendwie bezahlt werden müssen – mit Geld (z.B. kostenpflichtige eBooks), Aufmerksamkeit (z.B. Websites mit Werbung), oder schlichtweg Anerkennung (wie z.B. bei einem Hundeerziehungs-Blog, bei dem sich der Betreiber erhofft, seine Leser von seiner Kompetenz als Hundelehrer zu überzeugen, und so neue Kunden zu gewinnen). @Ronny: Und die letzte Währung dürfte auch die „Monetarisierung“ deines Blogs bedeuten. Schließlich präsentierst du auf deiner Website nicht nur ein ausführliches Profil inkl. Bilder, sondern stellst auch deine anderen Projekte vor und verweist auf deinen Xing-Account. Da du selbständig bist (zumindest habe ich das beim Überfliegen so rausgelesen), gehe ich mal stark davon aus, dass du unter anderem durch Anerkennung für deine Website Kunden suchst – oder zumindest Geschäftskontakte. Du lässt dich somit in der Anerkennungs-Währung bezahlen, also verurteile andere nicht, die sich ihre Informationen auf andere Weise bezahlen lassen.
    Kurzum: Wer wirklich dafür ist, Informationen absolut frei zu verbreiten, muss gleichzeitig für eine vollkommene Abschaffung des Urheberrechts sein. Denn absolut „frei“ sind nur Informationen ohne Urheber, die jeder als seine eigene Leistung ausgeben kann – und ich denke, dass niemand möchte, dass jemand anderes für deine Arbeit „bezahlt“ wird (in Form von Aufmerksamkeit oder Anerkennung).

  7. PS: Was ich noch vergessen habe: Ein wirklich supergutes Buch über kostenlose Produkte und deren Entwicklung im Internet ist „Free“ von Christian Anderson.

  8. Ich würde mich auch für 2 (Gemäßigte Werbung) entscheiden. Kommt aber natürlich auch auf die Art der Website an. Ob Ich eine Site mit Infos und daneben ein paar Banner habe oder eine Site Die speziell nur ein bestimmtes Produkt bewirbt. Oder auch eine Site mit Testberichten.

  9. Ich würde auch Methode 2 oder 3 empfehlen. Bezahlen für Webseiteninhalt ist ein No-Go das die User nur verscheuchen würde (meine Meinung). Ausserdem wenn man das ganze mit einem 200 Seiten Buch vergleich – was ca. 100.000 Wörtern entspricht, dann verdient ein Blogger mit der gleichen Menge in Form von Artikeln sicher mehr. Ein Buch kostet so 9,90 € meistens – davon kassiert nichtmal alles der Autor sondern auch vieles der Verlag etc. Bei einem Blog hingegen verdient man alleine schon mit Adsense sicher mehr (ich zumindest) wenn man sagen wir 200 Artikel á 500 Wort schreibt (=Buch mit 200 Seiten). Hängt natürlich von der Nische ab!

  10. Ich bin da auch eher für gemäsigte Werbung, welche natürlich thematisch passen sollte. Ich setze das so gerne auf einen meiner Blogs etc. ein – so ein Banner stört da niemanden.

  11. Ich bin immernoch der Meinung, dass Inhalte im Internet kostenlos bleiben sollten. Dafür nehme ich auch Werbung in Kauf. Aber ich denke, dass das Internet sich nicht so entwickelt hätte, wenn man für die meisten Inhalte Geld bezahlen sollte.

  12. Danke für diesen ausführlichen Artikel. Ich habe früher meine kleinen Webseiten immer mit Google-Anzeigen ein bisschen „verkleidet“ – wirklich viel Geld macht man damit aber ja erst, wenn man auch richtig viele Besucher im Monat hat. Aber von zu viel Werbung halte ich auch nichts.

  13. Zähle auch zu Nummer 2 – ich versuche immer Werbung so zu platzieren, dass die Leser sich nicht gestört fühlen. Was ich hasse sind die Layer!

  14. Ich denke nieman hat etwas gegen ein paar Anzeigen in der rechten Navigation was ich persönlich jedoch absolute nicht mag sind Werbungen zwischen Posts. Vor allem wenn die Werbung auch noch komplett ins Layout passt. Für mich kommt daher auch immer nur Methode 2 in Frage.

  15. Muss eine Webseite wirklich „finanziert“ werden? Einfache Hosting-Angebote beginnen schon ab 2 Euro oder man nutzt die kostenlosen Angebote, wie Google Pages, WordPress.com, etc.

    Meiner Meinung nach gehört „Blog schreiben“ in die Kategorie Hobby und nicht Nebeneinkommen.

  16. Ich denke das wird sehr schwer sein Webseite so zu finanzieren. Man muss eigentlich jeden Tag etwas neues veröffentlichen, damit man Geld damit verdienen kann.

  17. Ich überlege auch, wie sich ein Blog finanzieren lässt. Klar, die Hostingkosten bringen niemanden um. Auch der Domain kostet auf den Monat gerechnet nur einige Cents. Aber die investierte Zeit? Okay, einen Großteil der Arbeit macht man in der Freizeit … aber ein paar Euros verdienen ist schon etwas schöner.
    Ich denke aber, dass es sehr schwer wird, eine Flatrate für Blogs einzuführen. Dazu braucht es viele aktive Blogger, die dann alle etwas vom Geld ab haben wollen. Wenn du die Blogger gefunden hast, dann müssen sie auch regelmäßig Artikel erstellen.
    Und was ist mit den Besuchern, die keine „Flatrate“ haben? Sie bleiben aussen vor? Also ich weiß nicht … dann vielleicht doch einfach zum Werbebanner greifen 🙂

  18. Ich finde die Payflatrate am interessantesten. Wenn ein User schon Inhalte kaufen möchte dann macht es am meisten Sinn wenn er dafür auch einen Mehrwehrt, über einen bestimmten Artikel der ihn interessiert hinaus, erhält.

    Das dürfte ein ganz gutes Lösungsmodell sein sofern sich genügend Kunden darauf einlassen. Ansonsten sehe ich es ähnlich wie viele der Kommentatoren, in die Seite integrierte Werbung ohne bling bling ist in Ordnung. Layer und Co dagegen überhaupt nicht.

  19. @Alexander Ich denke, dass musst du mehr differenzieren. Sicher gibt es auch Hobby-Blogs, bei denen nur ab und zu mal ein Artikel erscheint. Aber es gibt halt auch Blogs, in denen viel Arbeit und Mühe steckt. Die investierte Zeit sieht man da auf den ersten Blick nicht (und soll man auch nicht unbedingt sehen). Und ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn man dafür eine Gegenleistung erhält.

  20. Zu Pay-Blogs: Das widerspricht finde ich einfach dem Grundgedanken des Internets. Grundlegende Informationen müssen jedem frei zugänglich sein. Geld könnte man höchstens für sehr spezielle Informationen verlangen, bei denen man außerdem auch einen Nutzen von der Exklusivität des Contents hat. Daher stammen die meisten Infoprodukte oder Pay-Communites/Pay-Blogs auch aus dem Geld-Verdienen-Bereich, wo User sich einen Vorteil davon versprechen, die neuesten „Tricks“ zu erfahren, die sonst niemand kennt. Seine Besucher immer mit solch exklusiven „Geheimnissen“ zu versorgen, ist allerdings wahnsinnig schwierig, weshalb die meisten dieser Pay-Communities auch in der Regel Windeier sind. Ich habe beispielsweise noch nie Geld für Infoprodukte (außer Software, wenn man die auch dazuzählen sollte) bezahlt, und habe auch nicht vor, damit anzufangen.

    Und zu Hobby-Blogs: Es stimmt zwar, dass es Hosting geschenkt gibt, und man auch die „Arbeitszeit“ für ein Hobby nicht einplanen sollte. Allerdings ist der Betrieb einer Website nicht nur Hobby, sondern manchmal sehr harte Arbeit. Man muss Linkbuilding betreiben, auf anderen Blogs kommentieren, regelmäßig neue Inhalte erstellen, sich zumindest etwas mit technischen Dingen auseinandersetzen, und so weiter. Und es gibt denke ich kaum jemanden, dem das alles immer Spass macht. Daher ist es in der Realität auch so, dass so ziemlich jeder qualitativ hochwertige Blog einen kommerziellen Hintergrund hat. Entweder man macht Werbung für sein(e) Unternehmen/Dienstleistung, oder man bindet einfach Werbung ein. Mir fällt beispielsweise kein Blog ein, den ich kenne und als „gut“ bezeichnen würde, welcher überhaupt keinen kommerziellen Hintergrund hat. Und auch bei Websites allgemein wüsste ich momentan nur Wikipedia. Aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen…

  21. Interessante Ansätze.

    Aber ich glaube kaum, dass Besucher sich von einem gewissen Maß an Werbung vergraulen lassen, solange das inhaltliche Angebot der Webseite ok ist.

    Je nach Angebot der Webseite und Konkurrenz sind Besucher auch bereit Layerwerbung etc. zu tolerieren.

    Aber man muss seine Besucher ja auch nicht zu Gunsten des Profits unnötig ärgern. Werbung sollte meiner Meinung nach auch eine Erweiterung des eigenen Angebots sein.

    Thematisch vollkommen unpassende Werbung würde mich als Besucher schon mal deswegen nicht ansprechen, weil ich nicht zwingend der Zielgruppe angehöre.

    Zielgruppengerechte Werbung ist viel wirksamer als wahllos gestreute Banner oder Anzeigen (grade bei der Art Werbung wo der Webmaster nur etwas erhält, wenn der Besucher tatsächlich etwas kauft, profitiert nur der Werbende, nicht der Webmaster).

  22. Meiner Meinung nach werden auch in Zukunft die allermeisten Webseiten sich über Werbung finanzieren müssen. Alle anderen Varianten sind bestenfalls für Nischenprojekte geeignet. Im Internet herrscht nun mal die Kostenlos-Kultur – und das wird wohl auch so bleiben (was ich auch gut fände). Leider ist es aber auch so, dass ein Teil der User sich aus diesem Finanzierungsmodell ausklinkt, indem Adblocker u.ä. verwendet werden. Dagegen hilft dann u.a. Direktvermarktung mit den entsprechenden Gestaltungsmöglichkeiten.

  23. Hi,
    ich sehe das auch so wie Steffi und Frank.

    Kostenlose Seiten wird es immer weniger geben. Kaum jemand erstellt und pflegt Webseiten (mit allen Risiken wie Abmahnungen etc.) noch für lau und nur als Hobby.

    Aber ich denke ebenfalls, dass vernünftig platzierte Werbung (und auch Layer Werbung, die viele als too-much empfinden) durchaus ihre Berechtigung und Akzeptanz bei den Usern haben.

    Welche User ist nicht bereit, ein wenig Werbung zu akzeptieren, wenn er dafür kostenlosen Content erhält? Doch wohl jeder. Wer das nicht akzeptiert, soll werbefinanzierte Webseiten meiden und sich nur noch an werbefreien Seiten bedienen, aber dann wirds schon mächtig dünne.

    Es ist immer der dünne Grad, das die Werbung auf den eigenen Seiten noch genug einbringt, aber nicht zu aufdringlich ist. Ich denke mit google adsense mit 3 Werbungen pro Seite fährt man schon sehr gut. Und da kann kaum jemand behaupten, dass das zuviel sei.

    Es steht ja auch jedem frei einen Adblocker zu nutzen (wie Frank schon erwähnt hat).

    An sich sollte jedem User klar sein, dass Werbeeinnahmen die Fixkosten (wie Server, Webpaket usw) finanzieren, aber durchaus auch als Anreiz für neuen Content herhalten können. Welche Seitenbetreiber ist nicht motivierter neuen und guten Content zu erstellen, wenn er damit auch was verdient.

    Wir leben nun mal im Kapitalismus 😉
    Gruß
    Andy

  24. Wenn man auf Dauer gute Informationen zur Verfügung stellen will, investiert man einige Zeit und Geld.
    Hier ist es nur natürlich, dass der Blogger sein Wissen auch monetarisiert (z.B. über Adsense).
    Natürlich gibt es im Internet eine kostenlos-Mentalität. Wenn es aber qualitativ gute Informationen sind, die einen echten geldwerten Mehrwert bringen, können sie auch etwas kosten.

  25. Also ich finde die paar Euronen die man da im Monat bzw Jahr ausgibt um dafür einen eigenen Blog / Webseite im Internet zu betreiben gehen okay. Um damit wirklich Geld verdienen zu können muss man das schon Vollzeit machen.

  26. Welche User ist nicht bereit, ein wenig Werbung zu akzeptieren, wenn er dafür kostenlosen Content erhält? Doch wohl jeder. Wer das nicht akzeptiert, soll werbefinanzierte Webseiten meiden und sich nur noch an werbefreien Seiten bedienen, aber dann wirds schon mächtig dünne.

  27. Danke für den Artikel, wir schlagen uns schon ewig und drei Tage mit den AdBlockern rum und müssen feststellen, dass immer mehr rausgefiltert wird. Wer sein Facebook-Icon ‚fb-icon.png‘ nennt, darf nicht mehr damit rechnen, dass es noch angezeigt wird. Wir haben auf unserer Webseite zudem drei verschiedene Vergleichsrechner, wobei wir zwei davon (Presivergleich und Toptarif) über Zanox einbinden. AdBlock und AdBlockPlus erkennen beide, dass dort Scripte von Zanox geladen werden und blockieren die Rechner komplett. Ok, im weiteren Sinne ist das auch Werbung, aber der Kunde will doch eigentlich einen Vergleich machen. Geht aber nicht. Weil es auch unmöglich ist festzustellen, ob die Rechner korrekt angezeigt werden (iframe), versuchen wir beim Seitenaufruf ein Script mit dem Namen ‚zanox.js‘ zu laden, das lediglich eine Variable setzt: zanoxAllowed = true; Die AdBlocker weigern sich natürlich das Script zu laden und so können wir feststellen ob einer am Werk ist. ‚if(zanoxAllowed)‘ laden wir den Rechner ‚else‘ wird eben ein freundlicher Hinweis angezeigt, der auf das Problem aufmerksam macht. Vielleicht kann man das auch für Premium-Content so machen? Manchmal reicht der Hinweis ja aus, dass die Inhalte der Webseite nicht angezeigt werden können, weil der AdBlocker an ist.

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