Gestern wurde die CeBIT 2012, ihres Zeichens die größte Computermesse der Welt, in Hannover eröffnet. Wie im letzten Jahr habe ich mich auch diesmal wieder ins Getümmel gestürzt um euch über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.
In diesem Jahr hatte ich zum ersten Mal einen Presseausweis für die CeBIT bekommen. Das brachte mir diverse Vorteile. Ich hatte dadurch z. B. Zugriff auf die Medientermine und war auch bei der offiziellen Eröffnungstour von Angela Merkel anwesend. Außerdem hatte ich freien Eintritt und Zutritt zum Pressecenter, wo ich den offiziellen Ausstellerkatalog erhielt, an weitere Presseinformationen herankam und ein kostenloses Schließfach zur Verfügung gestellt bekam. Wie ihr als Blogger an einen Presseausweis kommt, könnt ihr übrigens bei Daniel von xyonline nachlesen CeBIT 2012: Presseausweis beantragen Schritt für Schritt.
Roboter auf der CeBIT
Das polnische Wirtschaftsministerium stellte wieder einen Roboter vor. Das Besondere war in diesem Jahr die Steuerung durch Gedankenübertragung. Dazu wurden einer Versuchsperson zahlreiche Elektroden am Kopf befestigt. Doch trotz einer längeren Trainingsphase bewegte sich der Roboter nur 2 Schritte und blieb dann stehen. Ein Standmitarbeiter meinte, der Grund dafür wären wohl die zahlreichen Handys in der Nähe, die die Übertragung stören würden. Besonders praxiserprobt scheint diese Technik wohl noch nicht zu sein.
Einen weiteren Roboter präsentierte das FZI in Karlsruhe. Dieser heißt HoLLiE und soll zukünftig Service- und Pflegeaufgaben übernehmen. So kann er z. B. Gruppen durch ein Gebäude führen oder durch eingebaute Kameras und Sprachausgabe Pflegediensten den Kontakt mit ihren Patienten ermöglichen. Ob diese eine Betreuung durch einen Roboter akzeptieren, bleibt allerdings abzuwarten.
Sehr beeindruckt hat mich ein weiterer Roboter, nämlich der Scan-Roboter von Kirtas, der komplette Bücher einscannen kann und dies mit einer Geschwindigkeit von 2.900 Seiten/Stunde. Ich wusste gar nicht, dass es solch dicke Bücher überhaupt gibt 😉
Die Webciety
Von der Webciety in Halle 6, die laut Konzept die Trends und Entwicklungen des Internets aufzeigen sollte, war ich auch in diesem Jahr wieder etwas enttäuscht. Dort wurden wie auch in vielen anderen Hallen, hauptsächlich Konzepte für die Industrie gezeigt. Für den Endverbraucher gab es nur wenig zu entdecken. Auch die Diskussionen, die unter dem Titel „Webciety Conference“, stattfanden, gerieten doch etwas langatmig.
Schrott und Schlüssel
Auf dem Stand von heise.de wurden die Ergebnisse des Wettbewerbs Mach flott den Schrott präsentiert. Aufgabe der Wettbewerbs-Teilnehmer war es, Elektronik-Teile zu zweckentfremden und anders als vom Hersteller geplant, zu verwenden. So entstanden z. B. eine Seifenblasmaschine und ein Toilettenpapierbeschrifter, dessen Bauteile aus einem CD-ROM-Laufwerk und einem Drucker entnommen wurden. Außerdem konnte man sich bei Heise nach Vorlage des Personalausweises einen persönlichen PGP-Schlüssel erstellen lassen, mit dem man seine E-Mails verschlüsseln kann. Diese Technik gibt es bereits seit Anfang der 1990er Jahre, hat sich bisher aber nicht durchgesetzt, weil sowohl Sender als auch Empfänger PGP installiert haben müssen.
Nachrichtensprecher bei der Tagesschau
Wer schon immer mal Nachrichtensprecher bei der Tagesschau sein wollte, konnte diesen Traum am Stand von tagesschau.de verwirklichen. Zwar nicht live vor Millionen Zuschauern, aber wer wollte, konnte sich vor einer Greenbox fotografieren lassen und anschließend ein Foto, bei dem man vor der Tagesschau-Kulisse zu sehen war, mit nach Hause nehmen.
Microsoft und Intel
Microsoft präsentierte auf seinem Stand die Vorabversion von Windows 8, die sich jeder herunterladen kann. So wie es aussieht, wird die neue Betriebssystemversion die größte Veränderung seit dem Sprung von Windows 3.1 auf Windows 95 bringen. Nutzer eines Tablet-PCs werden wohl davon profitieren. Wie benutzerfreundlich die neue Version ist, wenn man keinen Touchscreen hat und auf die Maussteuerung angewiesen ist, wird man wahrscheinlich erst im Herbst endgültig erfahren, wenn die endgültige Version herauskommt.
Intel hatte eine Bloggerhütte eingerichtet, in die nur Blogger Einlass fanden. Leider wurde diese Idee nicht so gut angenommen. Als ich dort war, waren nur Caschy von Stadt Bremerhaven (leicht erkennbar durch sein Dortmund-T-Shirt) und Torsten Maue anwesend.
Fazit: Nach über 8 Stunden auf der Messe qualmten mir ganz schön die Schuhsohlen, aber trotzdem war die CeBIT auch 2012 wieder einen Besuch wert. Von der Webciety hatte ich mir zwar mehr erwartet, aber vielleicht wird sie im nächsten Jahr zu dem, was ich bereits in diesem Jahr von ihr erhofft hatte, nämlich einem Informationsschwerpunkt für alle Internetinteressierten.
Die CEBIT ist leider nur noch ein Feuerwerk aus heißer Luft. Viel zu sehr Hardwarelastig obwohl sämtliche innovative Neuerungen ausschließlich nur noch im Softwarebereich stattfinden.
Danke für diesen informativen Blogeintrag! Ich selbst konnte leider nicht da sein, geschweige denn mit einem presseausweis 😉 Aber ich lese mich durch alle möglichen Berichte und dadurch krieg ich dann doch einen guten Überblick 🙂
Nächstes Jahr bin ich auch endlich mal dabei! 🙂
„Getümmel“ ist der richtige Ausdruck. Ich war in diesem Jahr Samstags da und da vergeht einem echt die Lust. Viel zu viele Menschen in den Hallen und kaum ein Durchkommen. So ist die Cebit einfach nur stressig.
Getümmel, oh ja, der Samstag war übertrieben voll – zum Glück waren wir schon ab Donnerstag unterwegs und konnten an den beiden „leeren“ Tagen alle wichtigen und interessanten Stände besuchen!
Ich war auch am Samstag und klar war viel los aber ich find die CEBIT einfach spitze und bin nächstes Jahr auf alle fälle wieder mit meinen Jungs vor Ort.
Ich war in diesem Jahr auch mal wieder auf der Cebit. Durch eine Freikarte hatte ich freien Eintritt und ich muss sagen, dass ich ohne Freikarte keine 35 Euro für eine völlig überfüllte Messe bezahlen würde.