Für viele ist Bloggen einfach nur ein Hobby wie jedes andere auch. Andere hingegen binden Werbung in ihren Blog ein und verschaffen sich dadurch einen Nebenverdienst. Hauptberufliche Blogger, die vom Schreiben leben können, gibt es dagegen so gut wie kaum. Woran das liegt und ob man als Blogger eventuell sogar eine berufliche Qualifikation braucht, damit beschäftigt sich nicht nur der heutige Webmaster-Friday, sondern auch dieser Artikel.
Besucherzahlen sind zu niedrig
Der Hauptgrund, warum es so wenige hauptberufliche Blogger gibt, dürfte wohl sein, dass die Besucherzahlen der meisten Blogs viel zu niedrig sind um damit Einnahmen zu erzielen, von denen zumindest eine Person ihren Lebensunterhalt bestreiten kann. Peer Wandiger von „Selbständig im Netz“ listet jeden Monat die (natürlich nicht repräsentativen) Einnahmen einiger deutscher Blogs auf. Die meisten dort vertretenen Blogs haben pro Monat weniger als 10.000 Besucher und erzielen lediglich Einnahmen im Bereich von 100-300 Euro.
Jeder Euro ist nur die Hälfte wert
Hauptberufliche Blogger haben dagegen das gleiche Problem wie andere Selbstständige auch. Von ihren Einnahmen müssen sie ihre kompletten Ausgaben finanzieren. Während bei Angestellten nämlich die Hälfte der Sozialversicherungsbeiträge vom Arbeitgeber übernommen wird, müssen Selbstständige diese komplett bezahlen. Auch laufende Kosten wie Heizung, Strom und Wasser sowie Investitionen für Computer und Büromöbel müssen aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Das dürfte auch der Grund sein, warum Peer Wandiger, der nach eigenen Angaben 3.000-4.000 Euro monatlich mit seinem SIN-Blog einnimmt, sich nicht auf diesen als alleiniges Standbein verlässt, sondern auch noch andere Blogs betreibt und Webdesignarbeiten für Firmen übernimmt.
Qualifikation eines Bloggers
Könnte der Mangel an hauptberuflichen Bloggern auch vielleicht dadurch entstehen, dass für diesen Beruf keine berufliche Qualifikation angeboten wird? Sollte es vielleicht sogar eine mehrjährige Ausbildung zum Blogger mit abschließender IHK-Prüfung geben? Ich denke, nein.
Der Hauptunterschied zwischen einem ausgebildeten Journalisten z. B. und einem Blogger liegt wohl im Schreibstil. Viele Leser mögen gerade diesen frei-Schnauze-Schreibstil, den die meisten Blogger bevorzugen. Artikel von Journalisten werden dagegen x-mal gegengelesen, korrigiert und überarbeitet. Ein Blogger ist hingegen niemanden verpflichtet und kann seine Artikel so gestalten, wie er das gerne möchte. Da sehen die Leser dann auch mal gerne über den einen oder anderen Rechtschreib- oder Grammatikfehler hinüber weg, der bei professionellen Zeitungsartikeln normalerweise nicht zu finden ist.
Berufswunsch: Blogger
Ähnlich wie sich der Traum vieler kleiner Jungs, Fußballprofi zu werden und in der Bundesliga zu spielen, niemals erfüllen wird, werden auch die wenigsten Hobby- und Nebenberufsblogger den Sprung zum hauptberuflichen Profiblogger schaffen. Vielleicht sieht das irgendwann mal anders aus. Aber im Jahre 2011 sind die Einnahmemöglichkeiten für Blogger einfach zu gering und das Risiko mit diesem Berufswunsch Schiffbruch zu erleiden viel zu groß.
Hauptberuflicher Blogger oder Angestellter?
Könnt ihr euch vorstellen als hauptberuflicher Blogger euer Geld zu verdienen? Würde einer von euch seinen gut bezahlten Job dafür kündigen? Schreibt doch bitte etwas dazu in den Kommentaren.
Ich gehöre zu den weniger repräsentativen Blogs die Peer auflistet!
Ich persönlich würde mich natürlich freuen im Monat 3000 bis 4000 Euro zu verdienen. Aber mein Ziel war es nie und wird es nie sein.
Ich habe meinen Blog vor 3 Jahren gestartet und habe in den letzten 12 Monaten damit knapp 2000 Euro verdient (natürlich versteuert) und habe Testartikel im Wert von bestimmt 1000 Euro bekommen.
Für mich also ein sich lohnendes Hobby das mir Freude bereitet!
Hauptberufliches Bloggen kann ich mir zumindest jetzt nicht vorstellen. Im übrigen ist die deutsche Blogosphäre darauf noch nicht vorbereitet und hat zu viele negative Meinungen dazu. Iiih, Werbung auf Blogs und der bekommt ja Geld von Firmen um über ein Produkte zu schreiben usw.
Fulltime-Blogger haben sicher auch einen Fulltime-Job, nur eben nicht als Angestellter.
@Dominiik (Testartikel)
Bei den Blogeinnahmen schreibst Du (versteuert)
was ist mit den „Testartikeln“?
Die behälst Du danach?
Die haben auch einen Wert, das gilt quasie auch als Einkommen
Ich hab früher gerne http://en.wikipedia.org/wiki/Lou_Grant_(TV_series) gesehen
Bin AtariFreak, der war im DTP verbreitet, und kannte da auch mal einen Schriftsetzer aus der Kneipe
Journalist wäre schon ein Traumberuf gewesen
2001 habe ich meine erste Website angelegt
sprach man damals in DE shcon von Blog?
Gruß aus WEBSpeyer.de
Die hauptberufliche Arbeit als Blogger ist sicher interessant. Schlussendlich kann man sich dann ja als Internet-Journalist titulieren, auch wenn „Blogger“ in der heutigen Zeit viel cooler klingt. :p Was im englischsprachigen Raum schon lange Normalität ist, wird sich auch im deutschsprachigen Raum durchsetzen.
Danke für den Artikel, der ist sehr interessant und gut zusammen gefasst.
Tschja die Blogsphäre in Deutschland ist im Kommen würde ich sagen, obwohl bloggen mittlerweile auch gleichzeitig „netzwerken“ bedeutet… denn ohne Facebook und Twitter Verbindung nutzt der beste Blog nichts.
Die meisten meiner Leser kommen über Facebook, Google müßte da noch einiges aufholen.
Ich habe meinen Blog vor über 3 Jahren begonnen, vor etwa anderthalb Jahren ergab sich dann die Möglichkeit auf Spendenbasis zu bloggen, was ich eine ganz gute Sache finde.
Das Schwierige am bloggen ist, erstmal eine gewisse Leserschaft aufzubauen… die dann auch bereit ist ein paar Euro zu spenden. Denn wie Stef schon sagte die Leute sind pessimistisch… Vertrauen im Internet, dass fällt schwer bzw. ist schlichtweg nicht vorhanden. Also muß die persönliche Ebene zu den Lesern her und das braucht Zeit…
Das Motiv „Ich blogge jetzt, um Geld zu verdienen!“ ist totaler Müll, so wird das nichts. Bloggen tut man mit dem Herzen (wird jetzt poetisch), da muß Leidenschaft her, Freude am Schreiben…. und dann kann es sich ergeben, dass man davon leben kann oder eben auch nicht.
Ich denke den meisten Lesern ist überhaupt nicht bewusst was es bedeutet einen Blog zu führen. Recherchierchen, denken, schreiben, Technikkram, updaten, Kommentare beantworten, Mailreaktionen und und und…. da ist schnell mal der Tag weg, an Rechnungen schreiben, Spendenquittungen noch nicht gedacht…
Mancher Leser denkt sich dann vielleicht:
„Ich geh 10 Stunden arbeiten am Tag und der schreibt nen paar Sätze ins Netz und will Geld???“
Freiberuflich bloggen, wie ich es tue, war schon immer ein Traum von mir – Geld wirklich verdienen kann man damit nicht. Bisher.
Und dann isses eben die Entscheidung. Will ich Kohle machen oder will ich das machen was mir am Herzen liegt und komme klar mit wenig Geld.
Ich kann mir persönlich gar nicht vorstellen hauptberuflich Blogger zu werden. Dazu ist mir der Bereich des Bloggens bisher viel zu unsicher.
Ich könnte mir das schon vorstellen in der Zukunft, aber ich würde es vermutlich wie Peer machen und nebenbei auch andere Dinge weiter betreiben und anbieten mit dem Unternehmen.
Hallo, interessanter Artikel zum Thema Blogging. Generell sollte man an die Sache nicht mit einer zu großen Erwartungshaltung herangehen, sondern sich Zeit lassen. Gerade Schüler oder Studenten schaffen immer wieder mal den Sprung vom Hobby-Blogger zu einem echten Neben- und später Haupteinkommen. Dafür braucht man aber einfach Zeit und ein gewisses Durchhaltevermögen. Wenn dann aber immer höhere Auszahlungen von Google, Amazon & Co. kommen, sieht man dass es Sinn macht solche Versuche zu starten. Je nach Thema kann das sehr einträglich sein …
Der Beruf Blogger ist harte Arbeit und man muss ständig an sich selbst arbeiten. Nur so kann man im Internet als Blogger erfolgreich arbeiten.
Eines der größten Probleme ist das Durchhalten in den ersten 12 Monaten. Denn in diesen sind die Einnahmen noch sehr gering und steigen nicht unbedingt schnell.
Wer nicht voll bei der Sache dabei ist, sollte die Finger davon lassen.
Ich denke für viele stellt sich erst die Frage,wenn ihre Besucherzahlen steigen und sich somit die Möglichkeit bietet, aus ihrem Hobby ein Beruf zu machen.
Ich betreibe einen Rabatt Blog Die Rabatt-Meile neben meinen beruf als 3D entwickler aus Spaß und Freude.
Mein Verdienst damit ist noch gering, bis 100€ im Monat, aber immer mal wieder bestellt jemand etwas für mich und meinen Rabatten, Gutscheinen, etc.
Mein bishar größter Erfolg ist mein guter Rang bei Google unter dem suchwort Rabatt.
Dank Seo und viel viel Arbeit.
Ich finde eueren Blog super tolle news und gute Infos. macht weiter so.
Leider ist es schwierig die ganze Zeit am Ball zu bleiben und die Geduld aufzubringen. Darum geben die meisten Blogger so schnell auf, weil sie keinen kurzfristigen Erfolg sehen. So ein Blog braucht Zeit.
Natürlich sind die Listen vom Kollegen Wandinger alles andere als repräsentativ. Und selbstverständlich sind sie – wenngleich gut gemeint – schädlich für die Sache, weil hier ein falscher Eindruck von „billig zu habenden Bloggern“ geschaffen wird.