Wordpress als CMS verwenden

WordPress als CMS verwenden

WordPress ist für viele das ideale System, um einen Blog zu führen. Natürlich ist es für diesen Zweck besonders gut geeignet, aber eigentlich ist es damit überhaupt nicht ausgelastet, denn es kann noch viel mehr. WordPress ist nämlich auch als CMS für kleine Websites gut geeignet. Wie man WordPress als CMS (Content Management System) nutzen kann, erkläre ich euch in diesem Artikel.

Um aus WordPress ein CMS zu machen, muss man einerseits diverse Plugins installieren und andererseits verschiedene Einstellungen ändern.

WordPress als CMS – die Plugins

CMS Dashboard

CMS Dashboard installiert für die wichtigsten Funktionen wie z. B. die Erstellung von Seiten, die Mediathek und die Einstellungen jeweils einen Button, durch den die wichtigsten Funktionen mit einem Klick aufgerufen werden können. Außerdem könnt ihr im Dashboard noch über die „Optionen einblenden“-Schaltfläche (rechts oben neben der Hilfe) nicht benötigte Funktionen wie z. B. die Kommentare, die letzten Beiträge aus dem WordPress-Blog und die WordPress-News ausblenden. Euer Dashboard könnte danach z. B. so aussehen:

Wordpress als CMS - CMS-Dashboard

So sieht das Dashboard doch schon gleich viel übersichtlicher aus, finde ich 🙂

Page Link Manager

Mit dem Page Link Manager könnt ihr bestimmte Seiten aus dem Page Menu entfernen. Das ist z. B. praktisch, wenn ihr das Impressum lieber im Footer hättet. Welche Seiten angezeigt werden sollen und welche nicht, könnt ihr nach der Installation im Werkzeuge-Menü einstellen.

Hinweis: Den Page Link Manager solltet ihr auf jeden Fall von der WordPress-Plugin-Seite herunterladen und nicht von der Originalseite des Autors, denn dessen Seite wird zur Zeit von Google als attackierend gemeldet.

Neben diesen beiden speziellen CMS-Plugins empfehle ich euch noch folgende Plugins, die ich auch für normale Blogs verwende:

Google XML Sitemaps

Um für Google und andere Suchmaschinen eine XML-Sitemap zu erstellen, könnt ihr das Plugin Google XML Sitemaps verwenden. Alternativ könnt ihr auch das Programm GSiteCrawler benutzen, das ich in dem Artikel Sitemap erstellen mit GSiteCrawler ausführlich beschrieben habe.

Platinum SEO Pack

Auch bei einem CMS ist die Suchmaschinenoptimierung natürlich wichtig. Dafür könnt ihr z. B. das Platinum SEO Pack verwenden. Dabei handelt es sich um eine erweiterte Version des beliebten Plugins „All in One SEO Pack“. Noch mehr Optionen bietet das allerdings kostenpflichtige wpSEO.

WP PermaLauts

Aus Suchmaschinensicht ist es sinnvoll, seine Links „aufzuhübschen“, d. h. anstatt einer Nummer z. B. den Seitennamen im Link einzutragen. Das erledigt ihr, in dem ihr unter „Einstellungen/Permalinks“ die Option „Benutzerdefinierte Struktur“ auswählt und dort „/%postname%/“ (ohne Anführungszeichen) eintragt.

Der Nachteil dieser Methode ist aber, dass bei Umlauten einfach die Punkte weggelassen werden. So wird z. B. das Wort löschen in „loschen“ umgewandelt. Das sieht unschön aus und ist auch nicht gut für die Suchmaschinenoptimierung. Mit dem Plugin WP PermaLauts wandelt ihr die Umlaute dagegen richtig um. Löschen wird dann zu „loeschen“ abgeändert.

WP Security Scan

WP Security Scan bietet etliche Optionen an, mit denen ihr die Sicherheit eurer WordPressinstallation erhöhen könnt. Besonders erwähnenswert ist aus meiner Sicht die Scan-Funktion, mit der ihr überprüfen könnt, ob die Dateiberechtigungen eurer WordPress-Verzeichnisse richtig eingestellt sind.

Yoast Breadcrumbs

Eine Breadcrumb-Navigation ist eine Navigation, bei der ein kompletter Pfad, der nur durch ein Trennzeichen unterteilt ist, hintereinander dargestellt wird. Eine solche Navigation ist sowohl aus Suchmaschinen- als auch aus Usabilitysicht sehr empfehlenswert. Mit Yoast Breadcrumbs könnt ihr diese Navigation auch unter WordPress nutzen. Nach der Installation braucht ihr nur den folgenden Code ans Ende der header.php, die ihr im Theme-Verzeichnis findet, einzufügen:

<?php if ( function_exists('yoast_breadcrumb') ) {
yoast_breadcrumb('<p id="breadcrumbs">','</p>');
} ?>

Eine Breadcrumb-Navigation für WordPress
Eine Breadcrumb-Navigation für WordPress

WordPress als CMS – die Einstellungen

Um WordPress als CMS zu verwenden müsst ihr auch noch einige Einstellungen ändern:

– Bei einem typischen CMS gibt es ja nur Seiten und keine Artikel. Damit die Startseite nicht leer ist, solltet ihr deshalb unter „Einstellungen/Lesen“ eine beliebige statische Seite als Startseite auswählen.

– Wenn ihr keine Artikel habt, braucht ihr natürlich auch keinen RSS-Feed. Wie ihr den Aufruf des Feeds umleiten könnt, erklärt Frank Bültge in seinem Artikel WordPress-Feeds deaktivieren. Das RSS-Symbol rechts neben der Adressleiste könnt ihr übrigens auch entfernen. Dazu braucht ihr nur die folgenden Zeilen in der Themes-Datei header.php zu löschen:

<link rel="alternate" type="application/rss+xml" title="<?php printf(__('%s RSS Feed', 'kubrick'), get_bloginfo('name')); ?>" href="<?php bloginfo('rss2_url'); ?>" />
<link rel="alternate" type="application/atom+xml" title="<?php printf(__('%s Atom Feed', 'kubrick'), get_bloginfo('name')); ?>" href="<?php bloginfo('atom_url'); ?>" />

– Die Kommentarfunktion ist bei einem CMS natürlich überflüssig. Abschalten könnt ihr diese unter „Einstellungen/Diskussion“ in dem ihr den Haken bei „Erlaube Besuchern neue Artikel zu kommentieren“ entfernt.

Mit maximal 6 Plugins und einigen wenigen Einstellungen könnt ihr aus WordPress ein CMS machen, das durch die einfache Bedienung für kleine Seiten optimal geeignet ist. Weitere Infos, wie ihr WordPress als CMS einsetzen könnt, findet ihr auf diesen beiden Seiten:

WordPress-Buch

Selbständig im Netz

Verwendet ihr WordPress als CMS?

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr schon mal WordPress als CMS eingesetzt? Wenn ja, für welchen Zweck und welche Plugins habt ihr dafür verwendet? Schreibt doch bitte in den Kommentaren etwas dazu.

Veröffentlicht von

Cujo

Die Webmaster-Zentrale wurde im Januar 2010 von mir gegründet. Dabei haben mich 3 Internetauftritte maßgeblich beeinflusst. Zum einen die Website des t3n-Magazins, www.t3n.de, auf der immer sehr interessante Artikel zum Thema Webseitenerstellung gepostet wurden. Genau solche Artikel wollte ich auch schreiben. Dann bin ich schon seit mehreren Jahren im Homepage-Forum, www.homepage-forum.de, aktiv. Im Laufe der Zeit stellte ich fest, dass dort immer die gleichen Fragen gestellt wurden. Jedesmal darauf die gleichen Antworten zu geben, war erstens langweilig, zweitens zeitraubend und drittens hat es sich nicht gelohnt, die Fragen ausführlich zu beantworten. In der Webmaster-Zentrale greife ich jetzt oft Fragen auf, die im Homepage-Forum gestellt wurden und habe die Möglichkeit die angesprochenen Themen viel detaillierter zu behandeln. Bei wiederkehrenden Fragen poste ich dann einen Link zu einem Artikel in der Webmaster-Zentrale. Dadurch erhalten die User ausführlichere Antworten als normalerweise in einem Forum üblich. Die Idee, Informationen bereitzustellen und diese im Forum zu verlinken, habe ich von Daniel, www.homepage-faqs.de, übernommen. Daniel bezeichnet sich selbst als Forenhelfer und ist sehr aktiv im Homepage-Forum. Er hat schon zahllosen Usern mit seinen Informationen geholfen und ihnen die Grundlagen der Webseitenerstellung erklärt. Diese 3 Webauftritte hatten einen so großen Einfluss auf mich, dass ich sicher behaupten kann, dass es ohne sie die Webmaster-Zentrale nicht geben würde.

27 Gedanken zu „WordPress als CMS verwenden“

  1. Ich nutze WP mehr für CMS als für Blogs. Dabei kommen ähnliche Plugins, wie die im Artikel beschriebenen, zum Einsatz. Hinzu kommt aber noch ein Statistik-Plugin (z.B. Statpress). Denn es ist schon ganz interessant, wie sich die Besucherzahlen entwickeln.

  2. Ich setze WordPress inzwischen eigentlich bei fast allen neuen Webprojekten ein. Egal ob Blog oder eine andere Webseitenform. WordPress ist in der Hinsicht einfach unglaublich vielseitig. Nicht nur durch die Plugins, sondern auch durch das einfache Handling mit Themes. Wenn man hier erst mal ein wenig Erfahrung gesammelt hat, läuft das erstellen neuer Webseiten fast wie von selbst. 🙂

  3. Sagmal kannst du Gedanken lesen: genau so einen Artikel wollte ich auch die Tage angehen 🙂

    Ich benutze für ein derzeitig in Entwicklung befindliches CMS auf WordPress-Basis folgende Plugins:
    – All in One SEO Pack
    – Bradcrumb NavXT
    – Broken Link checker
    – Contact Form 7
    – Google XML Sitemaps
    – PS Auto Sitemap
    – Redirection
    – TinyMCE advanced
    – Update Notifier
    – WP-Optimize
    – WP-Permalauts
    – WP-Piwik

    Zudem deaktiviere ich noch die Feeds per functions.php, da diese für das Projekt unerwünscht sind. Den Codeschnipsel dafür habe ich glaube ich von Frank Bültge.

    Das CMS Dashboard und das Platinum SEO Pack werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen 🙂

  4. Yep, macht vor allem dann Sinn, wenn ein Teil der Webseite ein Blog ist. Hat jemand schon Erfahrung mit WordPress und Mehrsprachigkeit?

    Für ganz kleine Sites ist übrigens auch das Frog CMS gut (http://www.madebyfrog.com/). Das ist dermassen einfach und simple dass man es in weniger als 2 Stunden erlernt hat.

  5. Ja, WordPress wird bei mir definitiv auch als CMS verwendet! Gerade die neuen Versionen mit Menu-Verwaltung etc. haben dazu viel beigetragen. Zusätzlich finde ich WP-MU ideal zum Verwalten von mehreren Websites.

    Auch für Kunden nutze ich teilweise schon WordPress als CMS, da es – wenn man einige Features deaktivert – meiner Meinung nach viel einfacher ist als andere CMS wie Joomla oder gar Typo3.

  6. @Oli: Als echtes CMS kann ich sonst noch Contao (ehemals TYPOLight) empfehlen.

    Was mir bei WordPress noch fehlt ist die CMS-typische Verlinkung: Text markieren und aus DropDown auswählen, auf welche Seite man verlinken möchte. Idealerweise wird mit der ID verlinkt und bei der Ausgabe dann der Permalink angezeigt. Kennt vielleicht jemand von euch was in der Richtung für WordPress?

  7. Am liebesten würde ich für jedes Projekt ein anderes Open Source CMS verwenden. Dadurch würde die Arbeit abwechslungsreicher und man lernt eben noch was dabei. Nur so lernt man wirklich die Vor- und Nachteile der CMS Systeme kennen 🙂

  8. @Stephan Ein Statistiktool ist natürlich für jedes Projekt Pflicht. Ich verwende dafür allerdings Piwik und kein WordPress-Plguin.

    @Patrick Danke für die Anregung mit den Feeds. Ich habe den Artikel ergänzt und den Link zu Frank Bültge aufgenommen.

    @Oli Mehrsprachigkeit habe ich mangels Bedarf noch nicht ausprobiert. Ich habe aber mal gegoogelt und diesen Artikel für dich gefunden: http://www.oberlehrer.de/?p=3257. Vielleicht hilft er dir weiter.

    @Patrick Contao habe ich mir auch mal vor einiger Zeit angeguckt. Es ist sicher ein gutes CMS, aber soweit ich das gesehen habe, gibt es kaum fertige Designs dafür.

    @Oli Spaß machen würde mir das auch. Aber ich denke, es ist besser, sich auf ein CMS zu konzentrieren. Sonst verzettelt man sich zu sehr.

  9. Ich finde deinen Artikel gut und er wird sicherlich auch ein paar Leuten helfen. Nur finde ich dass man mit dieser Hilfe ein „richtiges“ CMS noch nicht wirklich realisieren kann.

    Die Plugins die du vorgestellt hast kann ich aber trotzdem für jeden WordPress User empfehlen.

  10. Toller Beitrag der mir sehr weiterhilft, ich empfehle meinen Kunden auch immer WordPress als CMS, das Script ist einfach vielseitig und es gibt genug Plugins zur Auswahl.

  11. Pingback: Linkhub – Woche 40-2010 | pehbehbeh
  12. @Skatze Ich hatte im Artikel ja auch erwähnt, dass es um ein kleines CMS geht. Damit meinte ich ein CMS für einen User. Hätte ich vielleicht noch klarer rausstellen sollen.

    Wenn du ein CMS für eine Seite brauchst, an der mehrere Leute mitarbeiten sollen, benötigst du natürlich noch mehr Plugins. Bis zu einer gewissen Grenze kann das WordPress sicher auch. Ich bin im Artikel aber nicht näher darauf eingegangen, da ich selbst im Moment keinen Bedarf dafür habe.

  13. Schöner Artikel und das Dashboard Plugin kannte ich noch gar nicht. Die Permalinks würde ich aber immer so machen /%post_id%-%postname%.php 😉

    Da steht nämlich auch die Info „Starting Permalinks with %postname% is strongly not recommended for performance reasons.. “ im WordPress Codex.

  14. @Skatze jedes System welches Inhalte managen kann ist ein „richtiges CMS“. CMS heisst ja nicht mehr und nicht weniger als „Inhalt Management System“.

  15. Letztendlich ist es ein CMS hin oder her, da habt ihr schon recht. Für mich muss ich aber sagen ist ein „richtiges CMS“ wenn ich wirklich vollkommen individuelle Seiten bspw. einrichten kann. Habe mir das Plugin „TinyMCE Advanced“ jetzt installiert, damit kann man im Editor halt wirklich schöne Sachen völlig individuell zaubern. Und ab da an finde ich ist es halt eins, aber wird wohl auch im Auge des Betrachters liegen 😉

    LG

  16. Hey, eine wirklich gelungene Auflistung interessanter WordPress-Plugins, um WordPress in ein „echtes“ CMS zu verwandeln. Einige davon nutze ich auch auf Blogs.

    Aber da kommt ja einiges an Plugins zusammen. Solange die Performance nicht drunter leidet 😉

    Herzliche Grüße,
    Torben Leuschner

  17. hallo,

    und danke fürs aufschreiben. beschäftige mich gerade mit WP als CMS für meine HP. was mir noch nicht ganz klar ist, was für ein theme man am besten benutzt wenn man den ganzen blog-kram nicht braucht. will quasi meine statischen php-seiten ersetzen. wäre für einen tipp dankbar.

    danke ingo

  18. Genau die Infos die ich für unser neues Projekt gesucht habe. Vielen Dank und Grüße vom Tegernsee, Edeltraud

  19. Danke,

    für die Infos gerade den Breadcrumb werde ich noch umsetzen. Hier hat mich auch letztens ein Bekannter drauf angesprochen der das unbedingt haben wollte. Auch kann man mit WP Mehrsprachen Webseiten umsetzen mit dem Plugin qTranslate, welches ja so erst mal in WP nicht vorgesehen ist.

  20. Danke für den Tipp mit den Dashboard-PlugIn. Ist gar nicht leicht, den Überblick zu behalten.
    Ich habe bisher WordPress als CMS ohne PlugIns eingesetzt.
    Als HTML-Purist war ich immer genervt von den Automatismen, die CMS / Blogsysteme mit bringen, und die einem die Arbeit erleichtern sollen – Muharhar. Mir nicht.

    Wer genauso aus der HTML-Schiene kommt, dem empfehle ich mein „Total-Reduziertes-WP-Template“ auf http://www.sempft.de/blog/

    Ich glaube, durch das Template dürfte dann wirklich jeder durchblicken.

  21. Ich setzte WP ausschließlich als Blog ein. Als „Unterbau“ für Websites, bei denen nicht die Posts/News im Vordergrund stehen, finde es schlichtweg ungeeignet und zu unflexibel. Für solche, klassischen Websites bietet mir ein CMS wie z. B. Contao einfach mehr Möglichkeiten und letztendlich ein einfaches und klar strukturiertes Backend für den späteren Redakteur. Die Lösungen mit WP wirken auf mich meist ziemlich gefrickelt und verbogen.

    Wenn Kunden unbedingt WP als CMS für ihre neue Website haben wollen, dann mach ich das im Notfall aber auch und daher herzlichen Dank für diesen Artikel 😉

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